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kronenbergtobias

Mythen und Irrtümer, Teil 1: Lektorat vs. Ghostwriting/Plagiat

Richtig oder falsch? „Bezahlte externe Unterstützung beim Schreiben wissenschaftlicher Texte steht der wissenschaftlichen Redlichkeit entgegen.“


Falsch.


Einen Text mithilfe externer Beratung zu optimieren (Lektorat) ist nicht dasselbe wie sich den „eigenen“ Text von einer anderen Person schreiben zu lassen (Ghostwriting) oder schlicht copy+paste zu betreiben (Plagiat).


Lektoren sind nicht dazu da, um Autoren zu ersetzen. Natürlich greifen Lektoren direkt in den Text ein, wenn sie orthografische Fehler korrigieren. Die eigentliche Pointe eines Lektorats (im Unterschied zum „bloßen“ Korrektorat) und der Benefit für Autoren besteht aber in den konstruktiv-kritischen Hinweisen zum Stil und der allgemeinen Schlüssigkeit des Textes, die man vom Lektor erhält. Es ist dabei ausdrücklich nicht die Aufgabe des Lektors, den Text inhaltlich zu verändern (das wäre Ghostwriting). Der Job des Lektors besteht darin, den Autor anhand konstruktiver Hinweise und Vorschläge zu befähigen, seinen Text selbstständig so zu überarbeiten, dass die Inhalte so klar und überzeugend wie möglich zum Ausdruck gebracht werden. Kurzum, zu zeigen, wie der Autor seine Gedanken textlich gesehen optimal präsentiert. Der Nutzen ist dabei kein bloß einmaliger, sondern man erlernt eine Fähigkeit, die sich in allen zukünftigen Texten niederschlagen wird.


Diese Art der professionellen Textoptimierung ist wissenschaftlich völlig legitim und bei Monografien gängige Praxis. Sie kann genauso aber auch bei Abschlussarbeiten, Papers und allen anderen Arten von Texten in Anspruch genommen werden. Deshalb ist ein professionelles Lektorat nicht nur für Studierende interessant, sondern auch für Doktoranden, Post-Docs und alle anderen, die mit dem Erstellen von Texten – Stichwort Projektanträge! – beschäftigt sind.

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