Das größte Kompliment, das man einem Text machen kann, ist, nichts an ihm auszusetzen zu haben (nein, ich bin kein Schwabe, aber wo sie recht haben, haben sie recht). Dieses Ideal zu erreichen ist nicht immer leicht, aber in jedem Fall möglich.
Die besten Produkte sind die, bei denen man gar nicht bewusst bemerkt, wie gut sie sind. An das Messer in der Hand denken wir nur dann, wenn es stumpf ist. Wenn wir hingegen ein gutes Messer haben – eines, das „durchgeht wie Butter“ –, dann können wir uns ganz aufs Schneiden konzentrieren. Genauso ist es auch beim Schreiben: Ein guter Text ist so geschrieben, dass das Lesen und vor allem das Verstehen des Inhalts für den Leser keine Anstrengung bedeutet. Die Augen gleiten reibungslos über die Buchstaben und es ist jederzeit klar, was der Autor einem sagen möchte. Natürlich kann man anderer Meinung sein, aber bei einem gut geschriebenen Text stellt sich dem Leser nicht die Frage, wovon genau eigentlich gerade die Rede ist, wie der Autor nun auf diese oder jene Idee kommt oder weshalb man glauben sollte, was er oder sie da behauptet. Kurzum, ein guter Text ist für den Leser geschrieben. Er holt ihn sprachlich und inhaltlich dort ab, wo er steht und macht es ihm zu jeder Zeit leicht, die Botschaft des Autors zu verstehen.
Am Ende geht es aber genau darum: Nicht Sie selbst, sondern andere werden Ihren Text lesen, und sie sollen daraus genau die Botschaft ziehen, die Sie übermitteln wollten. Daher ist es in jedem Fall hilfreich, den Text einem unbeteiligten Dritten zu zeigen, der sowohl über die nötige Distanz verfügt als auch die fachliche Qualifikation und die sprachlichen Kenntnisse mitbringt, um qualifizierte Verbesserungsvorschläge zu machen.
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